Seite:De Zimmerische Chronik 1 098.jpg

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als herzog Herman von Schwaben ain turnier geen Augspurg gelegt, hat er denselben mit seinem herrn, herzog Fridenreichen, besucht, und ist diser turnier gehalten worden im jar nach der gepurt unsers herren ain tausend und achtzige,

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under der regierung kaiser Hainrichs des vierten. Demnach aber ain grose suma von fürsten, graven und herrn ire helm zu der schaw gestelt, also das sie zumal nit einreiten möchten, warden sie gethailt. In dem andern und letsten turnier, darin sechshundert und sechs helm, waren der obgenannt

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herzog Fridenreich von Schwaben und mit im dise nachvolgende graven und freien: grave Lupolt von Calv, herr Ruodolf von Weinsperg, herr Wilhelm von Zimbern, grave Ludwig von Helfenstain, herr Wilhelm von Breuberg, grave Wolfart von Feringen, grave Rudolf von Werdenberg, sampt

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vilen andern[1]. Durch dises herrn Wilhelms von Zimbern rat und angeben warden über etliche jar hernach seines bruders [A50a], herrn Gotfridts, sön, herr Albrecht und herr Wilhelm, zu denen jungen herzogen von Schwaben, herzog Friderrichen und herzog Conradten, gethon, von welchen

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fürsten sie erzogen worden. Diser herr Wilhelm ist sein leben lang bei herzog Fridenreichen zu hof gewesen und nach seinem tod in dem closter zu Lorch bei Gemundt begraben worden. Von den überigen dreien gebrüedern findt man im closter zu Sant Jergen und zu Herrenzimbern in

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aim seer alten messbuoch, daraus vil gezogen, erstlich, [71] wie dann auch hievornen angezaigt, das dieser herren zwen, herr Wernher und herr Eberhardt, mit irem herren vatter und iren brüedern zu Augspurg auf ainem reichstag gewesen; mer, als sie zu ainer andern zeit anhaimsch worden, (dann sonst

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seind sie den mererthail in frembden landen und nit im reich gewesen) hat sich begeben, das herr Ludolf freiherr von Gröningen auf dem Schwarzwaldt, im Brigenthal gesessen, der letst seins stamens und namens und denen freiherren von Zimbern gar nahe mit sipschaft verwant, herrn

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Wernhern und hern Eberharten beschicket hat und in ir gegenwurtigkait sein letsten willen geordnet, under anderm dem closter zu Sant Jergen etliche höfe, in dem Brigenthal gelegen, im zu ainer memoria und eewiger gedechtnus, die er im dahin sambt seiner begrebtnus verordnet hat; mer

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schaffet derselbig herr Ludolf der freiherrschaft Zimbern


  1. andern] s. Rüxner, Thurnierbuch (ausgabe 1566 bl. LXVIb)
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_098.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)