Seite:De Zimmerische Chronik 3 097.jpg

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und güetern erhalten haben, wie dann vor jaren vil beschehen, sonderlich aber, damit ich nit in die ferre schreib, sich vor vil zeiten[1] mit den graven von Fürstenberg begeben, das dieselbigen graven in groß armuet kommen (wie aber

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daselbig zugangen, wer zu lang zu erzellen, auch hieher nit dienstlich), also haben sich ire lehenleut vom adel, bevorab aber ain alter ritter, ainer von Blumneck[2], iren mit allen trewen underwunden und die sach dahin gericht, das die jungen herren bei iren jungen tagen ußer den merertail

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schulden kommen, ire verpfendte güeter wider gelest und in somma ires erlittnen schadens widerumb erholet, das sie den nachkommen ursach gegeben, sich zu ainem sollichen ansehenlichen und statlichen vermegen zu schicken. Es wurt auch glaubwürdigclichen gesagt, das dieselbigen graven von

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Fürstenberg zu ainer dankbarkait und erkantnus eingenomer diensten und gutaten die wolken ußer dem blomeneckischen wappen umb ires angeborn wappen angenomen[3] haben, so doch die grafen voranhin nur den roten adler in dem gelen feldt gefürt. Das ist beschehen, nachdem die

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graven das helmklainat mit der schneeballen uf das absterben der herzogen von Zeringen angenomen haben, dann vorhin haben sie schwarze [688] bufhörner gefüert, wie man das gründlich weist. Das gibt auch ain anzaigung, das die gar alten grafen nit Schwaben[4] gewesen, wie der dichter

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des turnierbuchs, der Geörg Rixner[5], anzaigt, sonder werden Reinlender anfangs oder der enden umbher daheim gewesen sein, wie dann die alten von Fürstenberg endtlichen darfür gehapt, sie seien ußer Westphalen in unser landtsart kommen. Aber das sie von wegen ains churfürsten und

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erzbischofs von Cöln, den ain graf von Fürstenberg soll ob dem spill entleibt haben, weichen und in andere lender haben ziehen müeßen, das wurt in kainen glaubwürdigen historien befunden, nit weniger, es ist ain churfürst von Cöln entleipt worden. Aber es soll, wie der domprost von

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Hamburg[6], herr Albrecht Cranz[7], warhaftig anzaigt, sollichs


  1. vor vil zeiten] bis weist z. 23 abgedruckt bei Riezler, Fürstenb. Urkundenbuch II, 264.
  2. Blumneck] über die Blumenecker s. Badenia II, (1840) 26—33, und Scheffel, Juniperus. Geschichte eines Kreuzfahrers s. 53—57.
  3. angenomen] über die unrichtigkeit dieser angabe s. Zur Geschichte des Fürstenbergischen Wappens von F.—K. s. 9 ff.
  4. nit Schwaben] doch, indem sie von den grafen von Urach abstammen.
  5. Geörg Rixner] s. oben anmerk. zu I, 16, 5.
  6. Hamburg] hs. Homburg.
  7. Cranz] s. Ecclesiastica historia (1576) s. 193, und Ficker, Engelbert der Heilige s. 163 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_097.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)