Topographia Superioris Saxoniae: Eilenberg

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Topographia Germaniae
Eilenberg (heute: Eilenburg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 48–49.
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Eilenberg / Eilenburg.

Eine Statt in Meissen / oder wie theils sagen / im Osterlande / aber zum Chur-Creysse gerechnet / vnnd an der Mulda gelegen / so theils gar für alt halten / vnd sagen / sie sey von den Ilingis, theils / daß sie zun Zeiten Iulij Caesaris, oder doch Cl. Drusi Germanici, erbawet worden. Aber Dresserus widerlegt diese Meynungen / vnd meldet / daß dieser Ort von der Geschwindigkeit den Nahmen bekommen / weilen er im Nothfall in einer Bälde auffgebawet worden sey; damit dann auch der jenigen Opinion fället / die sie von einer Eule / Item von einem Ilone, der sie [49] erbawet haben soll / herführen. Hat vor Zeiten eygene Graven gehabt. Es ist da ein Schloß / vnnd macht man allhie gutes Bier. Anno 1547. ist diese Statt / sampt Leisnick / vnd Colditz / vom König Ferdinando I. auß Böheim / als ein Böhmisch Lehen / eingezogen; aber / durch Churfürst Moritzen zu Sachsen / gegen dem Fürstenthumb Sagan / Pribus / etc. wider eingelöst worden. Vnder dem Eulenburgischen Schloß / liegt das vhralte veste Hauß Grunna / so Anno 927. der Sorben-Wenden Haupt-Schloß gewesen / vnnd durch Keyser Heinrichen den Ersten erobert / zerstört / vnnd / auß der vornehmen Statt ein Dorff gemacht worden / so verwichner Zeit den Spiegeln / einem Adelichen Geschlecht / zuständig gewesen. Siehe hievon / vnd auch von der Statt Eilenburg / den Peccenstein part. 2. et 3. Theatri Saxon. fol. 30. et 67. seq. Im Jahr 1637. haben Eilenburg die Schweden ein gute Zeit innen gehabt. Also kamen sie Anno 1642. als sie Leipzig / so nur 3. Meylen von hinnen gelegen / belagern wolten / zuvor / den 16. 26. Octobris / in völligem Anzug / hieher. Anno 1644. den 6. 16. Septembr. ward dz Schloß allhie / von Chur-Sachsen / durch Sturm erobert.