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DIE VERKAUFTE BRAUT.

DRITTE SCENE.

Kruschina, Kathinka und Kezal.

Kezal.

Alles ist so gut wie richtig,
Und das Eine nur ist wichtig:
Euer Wort gabt Ihr zum Pfande,
Und somit ist Alles gut.
Ja, was glücklich ist im Lande,
Bracht' ich Alles unter'n Hut.
Denn auf Scharflick und Verstande
Der Erfolg allein beruht.
Kommt das Pärchen erst zusammen,
Ei, so soll mich Gott verdammen
Stehen beide nicht in Flammen,
Lodern beide nicht in Gluth!

Kruschina (zu Kathinka).

Nun, so sag', was meinst Du, Alte?
Steh' ich doch schon halb im Wort!

Kathinka.

Eines ich mir vorbehalte:
Soll es sein, dann nicht sofort!
Ohne uns'rer Tochter Beirath
Kommt zu Stande keine Heirath;
Bin zu fragen gern erbötig,
Ob sie schon entschlossen sei!

Kezal.

Gar nicht nöthig, gar nicht nöthig!
Euer Wort . . . . es bleibt dabei.

Kathinka.

Doch erst seh'n muss sie den Freier.

Kezal.

Auch noch sehen? Ei, zum Geier!
Nichts da giebt es zu bekritteln!
Würd' ich sonst wohl hier vermitteln?
Bin ich denn zum Spasse da?
Micha's lieber Sohn wird Allen,
Gleich dem Vater, wohlgefallen!
Nun, Ihr kennt ihn ja!
Hochgeehrt!
Sein Besitz ist unter Brüdern
Volle dreissig Tausend werth.

Alles ist so gut wie richtig,
Und das Eine nur ist wichtig:
Euer Wort gabt Ihr zum Pfande,
Und somit ist Alles gut.

Kathinka.

Doch man will erst wissen, was man thut.

Kruschina (für sich).

Ihr zu widersprechen, fehlt der Muth.

Kezal.

Ja, was glücklich ist im Lande,
Bracht' ich Alles unter'n Hut.

Kruschina.

Nun freilich! Den Tobias Micha kannte
Als Kind ich schon, doch wenig habe ich
Erfahren noch von seinen beiden Söhnen,
Kaum, dass ich ihrer Namen mich erinn're.

Kezal.

Wie seltsam! Denn vor wenig Jahren habt
Ihr ihm versprochen Euer Töchterlein
Dem Sohn zur Frau zu geben!

Kathinka.

Sagt doch, sagt:
Für welchen von den beiden denn bewerbt
Ihr Euch?

Kezal.

Könnt Ihr noch fragen? Hat er ja
Nur Einen, der heisst Wenzel. Denn der Sohn
Von seiner ersten Frau ist längst verschollen,
Ja, wie man glaubt, gestorben.

Kruschina.

Und was ist
Mit unsern Wenzel? Wohl nicht ohne Grund
Hält er sich fern, versteckt?

Kezal.

Gekommen wär' er mit, wie gerne!
Doch zarte Rücksicht hält ihn ferne.
Er sieht auf Anstand, feinen Ton.