ADB:Gaál, Georg von

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Artikel „Gaal, Georg von“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 286, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ga%C3%A1l,_Georg_von&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 03:42 Uhr UTC)
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Gaal: Georg von G., ein nicht unangesehener österreichischer Dichter. Geboren am 21. April 1783 zu Preßburg, erhielt er eine gelehrte Bildung und studirte Philosopie und Jurisprudenz zu Erlau, Preßburg, Pesth und Wien. Nach vollendeter akademischer Laufbahn trat er 1804 in die Dienste des Fürsten Esterhazy bei dessen Domänenregie in Eisenstadt und 1811 als dessen Bibliothekar zu Wien; als solcher so wie als Galleriedirector pensionirt, starb er daselbst am 8. Novbr. 1855. G. war ein vorzügliches Talent, mit lebhafter Einbildungskraft, Scharfsinn und Wärme ausgestattet, das besonders glücklich in der poetischen Erzählung sich versuchte und außerdem die deutsche Litteratur mit vortrefflichen Uebertragungen aus dem Ungarischen bereicherte. Ein besonderes Verdienst hat er sich durch sein „Sprüchwörterbuch in sechs Sprachen“ (deutsch, englisch, lateinisch, italienisch, französisch und ungarisch) erworben, das 1830 zu Wien erschien. Die Grundsätze, welchen er bei dessen Anordnung folgte, waren, jedem der unter einer Anzahl alphabetisch geordneter Materien vorkommenden deutschen Sprüchwörter ein entsprechendes fremde der genannten Sprachen beizusetzen. Dabei richtete er sein Augenmerk zuvörderst auf die Verwandtschaft derselben und bemaß seine Wahl in Ermangelung einer ganz genauen Uebereinstimmung, nach dem Grade näherer oder fernerer Aehnlichkeit und Beziehung in Bild, Sinn und Bedeutung so, daß er, da auf diese Weise alle unter einem Schlagworte stehenden Sprüchwörter sich gegenseitig selbst erklären, von der Erläuterung einzeln schwer zu verstehender glaubte Umgang nehmen zu dürfen. Die Sammlung umfaßt 1808 deutsche Sprüchwörter und sprüchwörtliche Redensarten.

Goedeke, Gr. III, 1. 169 und 767 (woselbst seine sämmtlichen Schriften) und Suringar, Erasmus. Utrecht 1873. XCVI–XCVII.