ADB:Gauermann, Jakob

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Artikel „Gauermann, Jakob“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 422–423, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gauermann,_Jakob&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 08:16 Uhr UTC)
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Gauermann: Jakob G., Maler, geb. zu Oeffingen in Würtemberg 1773, † am 27. März 1843, war der Sohn eines Landtischlers zu Oeffingen und kam nach dem Tode der Mutter im Alter von 13 Jahren zu einem Vetter, welcher das Geschäft eines Steinhauers betrieb, bei welchem er sich in seinen freien Stunden im Zeichnen übte. Sein Streben ging dahin, in der Karlsakademie seine Ausbildung fortsetzen zu können, was ihm auch auf Fürbitte des kunstsinnigen Kammerherrn [423] von Böhnen gelang. Nach dreijährigem Aufenthalte in dieser Akademie fand er vom J. 1793 an sein Fortkommen in den Diensten eines Gelehrten, mit welchem er Reisen machte und durch dessen Bibliothek er seine Kenntnisse erweiterte. Nachdem er diesen Dienst verlassen, reiste er 1798 nach Wien und fristete sein Fortkommen theils mit Arbeiten für Kunsthändler, theils als Zeichnenlehrer. Durch die Bekanntschaft mit dem Landschaftsmaler Molitor, welcher sein Talent schätzte, brach er sich endlich Bahn und seine Bilder fanden durch ihre treue Auffassung der Natur, ihren ruhigen, harmonischen Charakter große Anerkennung. G. wurde Mitglied der Akademie der bildenden Künste und im J. 1818 Kammermaler des Erzherzogs Johann, in dessen Auftrage er wiederholt Reisen in die österreichischen Gebirgsgegenden unternahm. Als Vedutenmaler erwarb sich G. einen sehr geachteten Namen. In seinen Studien prägte sich seine Vorliebe für die Niederländer und Franzosen aus, welche er als unübertroffene Meister der Landschaftsmalerei betrachtete. Die meisten seiner Bilder sind in Wasserfarben ausgeführt. In weiteren Kreisen wurde er durch seine Radirungen bekannt, von welchen eine Suite von zehn Blättern Landschaften nach Poussin darstellen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in stiller Zurückgezogenheit auf seiner Besitzung in Miesenbach bei Gutenstein. Er hatte zwei Söhne, Jakob und Friedrich, beide Maler. Der erstere starb in jungen Jahren (1829), der zweite wurde der berühmte Thiermaler (vgl. oben).

Stuttgarter Kunstblatt, J. 1821 Nr. 57. – C. v. Wurzbach, Biogr. Lexikon V, 107.