ADB:Gero (Erzbischof von Köln)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gero, Erzbischof von Köln“ von Hermann Cardauns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 39–40, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gero_(Erzbischof_von_K%C3%B6ln)&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 01:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 9 (1879), S. 39–40 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gero von Köln in der Wikipedia
Gero von Köln in Wikidata
GND-Nummer 136033881
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|39|40|Gero, Erzbischof von Köln|Hermann Cardauns|ADB:Gero (Erzbischof von Köln)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136033881}}    

Gero: Erzbischof von Köln (969–976), stammte aus einem angesehenen sächsischen Grafengeschlecht. Sein Vater Christian[WS 1] war Graf im Schwabengau und Serimunt, seine Mutter Hidda[WS 2] eine Schwester des berühmten Markgrafen Gero, sein Bruder Markgraf Thietmar[WS 3] heirathete eine Tochter Herzog Hermanns von Sachsen. Nach dem Tode Erzbischof Folkmars[WS 4] (18. Juli 969) wurde er von Klerus und Volk zu Köln als dessen Nachfolger gewählt. Obwol er kaiserlicher Caplan war, soll Otto der Große ihm anfänglich aus Unzufriedenheit mit dem Markgrafen Thietmar die Bestätigung verweigert haben; wann diese erfolgte, ist unsicher. Otto hatte seine Nachgiebigkeit nicht zu bereuen und hat G. später besonders ausgezeichnet. Ende 971 schickte er ihn an der Spitze einer glänzenden Gesandtschaft nach Constantinopel um die Prinzessin Theophano abzuholen, welche April 972 in der römischen Peterskirche mit Otto II. vermählt wurde. Im September betheiligte sich G. an der Ingelheimer Synode, im folgenden Jahre erwies er seinem Kaiser im Magdeburger Dom die letzte Ehre. [40] Sonst liegen über ihn fast nur einige Nachrichten kirchlicher Natur vor. Er stiftete das Kloster Gladbach bei Neuß, worüber uns eine anmuthige Erzählung erhalten ist, sowie, gemeinsam mit seinem Bruder, das Kloster Dammersfeld im Harz (970). Er starb 976. Nach einer zuerst bei Thietmar von Merseburg begegnenden Erzählung wäre er scheintodt beerdigt worden.

Ennen, Gesch. der Stadt Köln I, 255. Köpke-Dümmler[WS 5], Kaiser Otto der Große 388 ff. Ueber die an seinen Tod anknüpfenden Sagen vgl. Pick’s[WS 6] Monatsschrift für rheinisch-westfälische Geschichtsforschung I, 77.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe Wikipedia: Christian († 950)
  2. Hidda (ca. 900–970), starb während einer Pilgerfahrt in Jerusalem
  3. Markgraf von Meißen u. a; Siehe Wikipedia: Thietmar I. († 978)
  4. Ab 965 Erzbischof von Köln; Siehe Wikipedia: Folcmar († 969)
  5. Historiker; Siehe Wikipedia: Dümmler, Ernst (1830–1902)
  6. Pick, Richard (1840–1923), Historiker