ADB:Ruegg, Johann Jakob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ruegg, Johann Jakob“ von Otto Schmid in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 591, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ruegg,_Johann_Jakob&oldid=- (Version vom 11. Mai 2024, 04:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rüeger, Johann Jakob
Nächster>>>
Rueff, Jacob
Band 29 (1889), S. 591 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juli 2016, suchen)
Johann Jakob Ruegg in Wikidata
GND-Nummer 122687132
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|29|591|591|Ruegg, Johann Jakob|Otto Schmid|ADB:Ruegg, Johann Jakob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=122687132}}    

Ruegg: Johann Jakob R., kathol. Convertit, geb. am 2. Februar 1623 zu Kempten im Kanton Zürich, † am 20. November 1693 zu Luzern. R. empfing vom 6. Lebensjahre an seine ganze Ausbildung in Zürich auf Kosten dieser Stadt, wurde im Mai 1642 für befähigt zum Predigtamte erklärt, kam im Herbste desselben Jahres als Pastor nach Marbach, 1653 nach Altstetten im Rheinthale, wo er 1656 zum Dekan gewählt wurde und am 10. Juni 1663 vom Rathe der Stadt Zürich für sich und seine Kinder das Bürgerrecht erhielt. In dieser Zeit begann er katholische Bücher zu lesen und verfaßte 1665 eine Schrift, worin er zwischen der katholischen und zwinglianischen Lehre über die Rechtfertigung zu vermitteln suchte. Wegen dieser irenischen Schrift wurde R. aber von der Herbstsynode 1666 hart getadelt und ihm verboten, in diesem Sinne zu schreiben. Nachdem er 1669 als Pfarrer nach Stadel gekommen war, wirkte sein Sohn Johann Heinrich, der um diese Zeit zur katholischen Kirche übergetreten war. auf den Vater so sehr ein, daß dieser 1676 seiner Pfarre entsagte, am 10. Mai d. J. an den Rath von Zürich ein weitläufiges Schreiben erließ, worin er seinen Entschluß, zur katholischen Kirche überzutreten und seine Beweggründe zu diesem Schritte auseinander setzte, endlich in Luzern das katholische Glaubensbekenntniß ablegte und sich mit seiner Familie daselbst niederließ. Hier veröffentlichte er vor und nach zehn Schriften zur Vertheidigung der katholischen und Bekämpfung der protestantischen Lehre.

Vgl. Leu, Allgemeines schweizerisches Lexikon XV, 526. – Räß, Die Convertiten seit der Reformation VIII, 95–114. – Hurter, Nomenclator II, 1 S. 373.