ADB:Schauberg, Gereon Arnold

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schauberg, Gereon Arnold“ von J. Braun in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 620–621, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schauberg,_Gereon_Arnold&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 01:41 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Schauer, Johann
Band 30 (1890), S. 620–621 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand September 2019, suchen)
Gereon Arnold Schauberg in Wikidata
GND-Nummer 103928847
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|620|621|Schauberg, Gereon Arnold|J. Braun|ADB:Schauberg, Gereon Arnold}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=103928847}}    

Schauberg: Gereon Arnold S., Buchdrucker zu Köln, hatte daselbst zu Anfang des 18. Jahrhunderts (um 1720) eine Druckerei errichtet und dieselbe im J. 1735 mit der 1626 von Bertram Hilden begründeten Hilden’schen Buchdruckerei in Köln vereinigt. Die aus seiner Presse hervorgegangenen Verlagsartikel wurden hauptsächlich in Köln selbst und auf den Jahrmärkten der Umgegend abgesetzt, weshalb S. dieselben auch nicht auf die Frankfurter Büchermesse brachte, wodurch sich auch das völlige Fehlen seiner Firma in den Meßkatalogen erklärt. Neben den für eigenen Verlag hergestellten Werken gingen aus seiner Officin auch zwei periodische Erscheinungen, die lateinische Zeitung „Ordinaria relatio diaria“ und die „Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung“ hervor. Die älteste Kölner Zeitung, von welcher noch Nummern vorhanden sind, stammt aus dem Jahre 1651 und führt den Titel: „Ordinarie Wochentliche Dienstags-Postzeitungen“. Der Drucker derselben, Kaspar Kempen, gab sich 1653 alle Mühe, sein Blatt öfter als ein Mal in der Woche erscheinen lassen zu dürfen, allein der Rath gab ihm die Erlaubniß nicht. Erst als Kempen im folgenden Jahre beim Kaiser um ein Privileg einkam, auch Freitags eine Zeitung herausgeben zu dürfen, gestattete dieser ihm den Druck der „Freitägigen extraordinaren Postzeitung“. Der Rath war darüber ärgerlich und es gab darum in der Folge öfter Zwistigkeiten zwischen diesem und Kempen, sowie auch dessen Wittwe. Letztere heirathete später einen Joh. Bernh. Pfeiffer aus Bacharach, der den beiden nun an ihn übergegangenen Blättern bis 1717 noch eine „Sambstägige Cöllnische Zeitung“, eine mittwöchige unter dem Titel „Mercurius“, eine italienische und eine französische Zeitung anreihte. Der Absatz derselben war aber ein sehr geringer, so wurden z. B. 1717 von den beiden, Dienstags- und Freitags-Postzeitungen nur 200 Exemplare abgesetzt. Nachdem das kaiserliche Reichsoberpostamt das Verlagsrecht derselben übernommen hatte, kam das Blatt vom 1. Januar 1763 an unter dem Titel: „Kayserl. Reichs Ober Post Amts Zeitung zu Cölln“ vier Mal wöchentlich heraus. Der Redacteur dieses Blattes, aus dem später die heute noch erscheinende „Kölnische Zeitung“ hervorgegangen ist, [621] der Postbeamte Johann A. Otten, ließ dasselbe bei S. und später bei dessen Erben drucken. Nach dem Tode Schauberg’s war die Druckerei an seine Tochter Dorothea übergegangen, welche das Geschäft unter der Firma Schauberg’s Erben in Gemeinschaft mit ihrem Gatten, dem 1781 verstorbenen Professor Dr. med. Mann, bis zu ihrem am 24. October 1789 erfolgten Tode fortführte. Die Officin kam hierauf in den Besitz der Kinder des in Düsseldorf verstorbenen Notars Gereon Kaspar Schauberg, des Bruders von Gereon Arnold S., von welchen dieselbe am 10. Juni 1805 nun an Marcus Theodor Du Mont (s. A. D. B. V, 464) für die Summe von 1400 Reichsthalern verkauft wurde, einschließlich der „Kölner Zeitung“. Als im J. 1792 die Franzosen Köln besetzt hatten, ließ Otten seine Zeitung noch einige kurze Zeit hindurch als „Postamts-Zeitung“ erscheinen, trat dieselbe dann aber an einen Franz Köntgen ab, von dem der Titel in „Kölner Zeitung“ geändert wurde, der dieselbe aber auch ferner bei S. drucken ließ. Am 9. Juni 1802 wurde diese Kölnische Zeitung, die nur einige Mal wöchentlich ausgegeben wurde und nur 250 Abonnenten zählte, Eigenthum der Firma Schauberg’s Erben, „wogegen Köntgen eine Rente von monatlich zwei Kronenthalern erhielt; steige die Zahl der Abonnenten auf 400, so sollte monatlich ein halber Thaler zugelegt werden“, von welchen sie nach drei Jahren mit der Druckerei an Du Mont verkauft wurde, der sich am 8. August 1805 mit Katharina S. vermählte und mit derselben die noch heute bestehende Firma „M. Du Mont-Schauberg’sche Buchhandlung“ am 1. April 1818 begründete.

Vgl. „Kölnische Zeitung“ 1861, Nr. vom 7. März. – Neuer Nekrolog, IX. Jahrg. – Ennen, Zeitbilder aus der neueren Geschichte Kölns, 1857. – Du Mont, Die Familien Du Mont und Schauberg in Köln, 1868. – Geschichte der Kölnischen Zeitung und ihrer Druckerei, 1880. – Ennen, Die Zeitungspresse in Köln, 1881.