Beschreibung des Oberamts Neckarsulm/Kapitel B 12

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
« Kapitel B 11 Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Kapitel B 13 »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
12. Erlenbach,


Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, Gemeinde II. Kl. mit 1154 Einw., worunter 38 Evang., welche nach Neckarsulm eingepfarrt sind.

Der ansehnliche Ort liegt in sehr freundlicher sonniger Lage am südlichen Fuße des Kayhberges, am Zusammenfluß des von Norden her aus den Wäldern kommenden Erlenbachs mit der Sulm, nach Norden etwas gegen den Berg ansteigend. Von dem ganz nahe liegenden Nachbardorf Binswangen ist es kaum 350 Schritte entfernt. Das Dorf gewährt nicht nur von weitem, von den südlich davon gelegenen Höhen gesehen, einen freundlichen Anblick, sondern ist auch im Innern zwar etwas zusammengebaut, aber reinlich und gut aussehend.

Die Ortsstraßen sind theils gepflastert, theils chaussirt und gekandelt und befinden sich in gutem Zustand. Eine Vizinalstraße verbindet den Ort mit Binswangen-Neckarsulm, eine andere führt südlich über die Sulm und mündet in die von Heilbronn nach Weinsberg führende Staatsstraße; ein Sträßchen endlich führt nördlich nach Dahenfeld.

Die dem hl. Martinus geweihte, im Jahr 1753 im sog. Jesuitenstil erbaute, 1760 geweihte einschiffige Pfarrkirche steht auf steinernem Unterbau im ehemaligen Kirchhof an der nach Norden ansteigenden Straße. Das Hauptportal im Westen zeigt im Schlußstein des Bogens die Zahl MDCCLIII. Daneben tragen Pilaster mit zopfigen Kapitälen ein gerades Gesimse, über welchem sich eine Nische mit dem Bild der Maria befindet und 2 Tafeln. Auf der oberen steht: Sub potenti protectione tua beata virgo Maria Deipara prosperantur Erlenbacenses. Auf der untern: „Wer da gehet vorbei, spreche: Maria unbefleckt gegrüßet sei. Dieser h. Biltnus ist Stieffter der wohlersame u. bescheidne Georg Peter Keicher des Gerichts und Senior allhir. Maria Antonia Keicherin, eine gebohrne Kollmerin 1775.“ Über diesem Gesimse setzt sich die Façade fort im Giebel mit verjüngten, etwas geschweiften Seiten, mit den Statuen des Petrus und Paulus; oben auf dem Giebel steht ein Kreuz. An der ganzen Außenseite der Kirche je zwischen den Fenstern finden sich dorisirende Pilaster. Zwei weitere Eingänge führen von Norden und Süden in das von 10 Fenstern in leicht geschweiftem Bogen erhellte Schiff, dessen Wände röthlichen Ton haben,| während die Pilaster dazwischen weiß sind. Die leicht gewölbte Decke ist weiß und zeigt ein großes Bild, die Aufnahme Mariä in den Himmel. Im Westen erhebt sich eine doppelte hölzerne Empore, deren Brüstung mit Bildern verziert ist; die obere, etwas ausgebauchte trägt die alte Orgel. Zwei Seitenaltäre mit hölzernen Statuen (Stephanus und Laurentius) befinden sich im Schiff; an der Südseite die hölzerne zopfige Kanzel, deren Brüstung die 4 Evangelisten in Holz geschnitzt und bemalt zeigt. Über dem in den um zwei Stufen erhöhten Chor führenden Triumphbogen erscheint auf blauem Grund das schwarze D.O.-Kreuz mit goldenem Lilienkreuz, in der Mitte ein Buch mit 7 Siegeln, auf welchem ein silbernes Lamm liegt mit rother Fahne an goldenem Stab. Der Chor selbst, im Halbkreis geschlossen, enthält den großen, im Zopfstil gehaltenen Hauptaltar des Martinus. Die zwei Fenster haben Glasmalerei, rechts der Auferstandene mit der Fahne, gemalt von W. Jahn, Heilbronn im Mai 1877. Darunter: Gestiftet von „Cresenszia Vogt“ 1877. – Links die Anbetung eines Hirten: zu den Füßen der Maria liegt ein an den Füßen gebundenes Lämmchen, auf dem Dach der Hütte blüht ein Nelkenstock. „Glasmalerei von Jahn u. Schropp, gestiftet von Jakob Vogt 1877.“

An der Südseite der Kirche, wo Schiff und Chor zusammenstoßen, erhebt sich der dem Neckarsulmer ähnliche Thurm, nur daß er keine Gallerie und einen kleineren Mittelstock hat, in den zwei unteren Stockwerken viereckig mit dorischen und jonischen Pilastern, im oberen mit abgeschrägten Ecken, darüber eine schiefergedeckte Kuppel; das unterste Geschoß enthält die Sakristei. Die 3 auf dem Thurm hängenden Glocken haben folgende Inschriften:

1. (die größte) Fusa 1779 jussu communitatis O. T. in Erlenbach. Sanctissimae Trinitati uni deo patri filio et spiritu sancto Me fecit Samuel Mezger Heilbronnensis. H. F. Euchinger Pfarrer; H. F. W. Mosthaff St.; J. M. Kübel A. W.; G. A. Vogt und G. B. Leiz B. B. M.

2. ihesus nasarenus rex judeorum. bernhard Lachman gos mich 1521. (in deutschen Minuskeln.)

3. Mahne ernst mit starkem Klang Alle an den Kirchengang. Gegossen von A. Bachert in Kochendorf anno 1863.

Über dem Thörchen, das von der Straße zum Kirchplatz führt, ist die Zahl 1759.

| Schräg gegenüber der Kirche steht das Pfarrhaus; über dem zu dem großen darunter befindlichen Keller führenden Thor ist die Jahreszahl 1785.

Die Unterhaltungspflicht an der Kirche liegt der Gemeinde ob, am Pfarrhaus dem Staat.

Das Kaplaneigebäude, in der Nähe der Kirche, ist gebaut aus einem Vermächtnis, und aus demselben zu unterhalten.

Ein größerer Bildstock steht am südlichen Eingang zum Ort; südlich von der Kirche ein anderer, der h. Urban 1746; an der Straße nach Dahenfeld oberhalb des Kirchhofs eine hohe Steinsäule mit der Maria.

Der jetzige ummauerte Friedhof, seit 1796 angelegt, liegt nördlich vom Ort an dem nach Dahenfeld führenden Sträßchen; auf ihm steht eine kleine, neu erbaute Kapelle. Auf dem Kirchhof erwähnen wir den Grabstein des 1873 gestorbenen Kaplans Wilhelm Wolf, früheren Rektors des Gymnasiums in Ehingen.

Das Rathhaus ist ein zweistockiges ansehnliches Gebäude, unten große Räume enthaltend zur Aufbewahrung der Weinkufen, auf dem Dach ein schiefergedecktes Glockenthürmchen. An dem großen rundbogigen steinernen Thor steht die Jahrszahl 1698. Darüber befindet sich ein steinernes, durch Lilien in 4 Felder getheiltes Hochmeisterwappen; auf dem darunter befindlichen Band steht: Frantz Ludwig Pfaltzgraf bei Rhein Hoch- und Teutschmeister 1698.

Das schöne, neue, hochgelegene Schulhaus, massiv von Sandstein mit Schieferdach, im J. 1875/76 von der Gemeinde mit einem Aufwand von 25.000 fl. erbaut, enthält 3 Lehrzimmer und Lehrerwohnung. Es unterrichten an der Schule 2 Lehrer; auch Industrieschule ist damit verbunden.

Die Gemeinde besitzt außerdem 2 Backhäuser, 2 Keltern mit 10 Bäumen, ein Armenhaus und ein Schafhaus.

Das Eckhaus an der zur Kirche führenden Straße zeigt an der Vorderseite noch Spuren von Verzierungen und Gravirungen im Gebälk (Weinlaub und Trauben) und die Jahreszahl 163 . .

Das Haus des Mezgers Keicher (Eckhaus) mit der Jahrszahl 1713 zeigt rohgearbeitete Reliefköpfe an den Ecken und in der Mitte zwischen 2 Fenstern der Façade.

Gutes und genügendes Trinkwasser liefert eine seit 1880 erstellte Wasserleitung mit Hochreservoir. Sie ist von der Gemeinde mit einem Aufwand von 14.000 M. unter der Leitung des OA.Baumeisters Lell von Neckarsulm eingerichtet worden;| sie speist 2 laufende und 6 Ventilbrunnen mit eisernem Brunnenstock. Vier Hydranten mit Anschraubrohr sind vorhanden. Die Markung ist ziemlich reich an Quellen; ein noch im vorigen Jahrhundert in der Nähe des Orts befindlicher See ist längst in Ackerfeld verwandelt. Die Markung wird berührt von dem von Südwesten her fließenden Sulmbach, mit dem sich unmittelbar südlich vor dem Ort der Saubach und der von Norden kommende Erlenbach vereinigt. Sechs steinerne Brücken und 4 hölzerne Stege, die von der Gemeinde zu unterhalten sind, führen über diese Bäche.

Die Markung, sich länglich erstreckend zwischen dem Oberamt Weinsberg, den Markungen von Binswangen und Dahenfeld, umfaßt ca. 2400 Morgen und enthält im Süden leichtere Erhebungen, die von dem Thal der Bäche durchzogen werden, im nördlichen Theil höher ansteigende Berge. Der Boden, zum weitaus größten Theil tiefgründiger Lehmboden, ist fruchtbar. Es finden sich auf der Markung auch Lehm- und Kiesgruben, sowie Steinbrüche, aus denen Werksteine gewonnen und zum Theil auch nach außen abgesetzt werden.

Das Klima ist mild, Frühlingsfröste und kalte Nebel sind selten; heftigen Winden ist die Gegend weniger ausgesetzt. Hagelschlag, überhaupt Gewitter, sind selten; als Wetterscheide gilt der Wartberg.

Die Vermögensverhältnisse der fleißigen und geordneten Einwohner sind im allgemeinen gut; der vermöglichste besitzt 30 Morgen, der Mittelmann 20, die ärmere Klasse 1 Morgen. Die Haupterwerbsmittel der gesunden und kräftigen Einwohner, von denen gegenwärtig 4 über 80 Jahre alt sind, bestehen in Weinbau, Feldbau und Viehzucht. Von Handwerkern sind hauptsächlich Bäcker, Schreiner, Schmide und Schlosser vertreten; außerdem zählt man im Ort 3 Kaufleute, 3 Schild- und 7 Schenkwirthschaften.

Der landwirthschaftliche Betrieb ist ein ausgedehnter. Ein Morgen Acker kostet gegenwärtig zwischen 2000 und 600 fl. Die zweimähdigen Wiesen, von denen etwa 100 Morgen bewässert werden können, reichen nicht aus, sondern es muß noch Futter von außen zugekauft werden.

Der Weinbau wird ebenfalls sehr stark betrieben, da vermöge der günstigen Lagen das Erzeugnis zu den besten des Oberamtsbezirks und des Landes zählt (s. oben S. 145). Der Morgen wird mit 3200, 2400 und 600 fl. bezahlt.

| Auch der Obstbau wird stark kultivirt und ist im Zunehmen begriffen. Es ist ein besonderer Baumwart aufgestellt.

Die Gemeinde besitzt 2400 Morgen Wald, vorherrschend Laubwaldungen, welche jährlich 48 Klafter und ca. 7500 St. Wellen ertragen. Der Erlös dieses Erträgnisses, ca. 2200 M. jährlich, fließt in die Gemeindekasse.

Auf der Weide laufen über den Winter ca. 160 Stück Bastardschafe, die vom Ortsschäfer gehalten werden. Das Weiderecht gehört der Gemeinde; sie bezieht dafür jährlich 400 M. Pacht, die Pferchnutzung erträgt 250 M.

Die Viehzucht ist weniger bedeutend und mehr im Abnehmen.

Märkte finden jährlich im Ort 2 statt, am 17. Mai und 30. November.

Die jährlichen Zinsen des Kirchen- und Schulfonds sowie der Armenpflege betragen 600 bis 700 M. Außerdem hat der Ort Antheil an der Gundelsheimer Hospitalstiftung.

Nennenswerthe Flurnamen: Schanzweinberge, Kapellenäcker, Maueräcker.

Eine hübsche Aussicht genießt man von dem unmittelbar über dem Dorf sich erhebenden Kayhberg.


Erlenbach = Ort am erlenbewachsenen Bach, war altes Reichsgut, das frühe an die ältesten Herren von Weinsberg kam und mit der Herrschaft Scheuerberg Weinsbergisch geblieben ist bis zu deren Übergang an Kurmainz 1335, von welchem sie 1484 durch Tausch an den Deutschorden kam. Stift Wimpfen, welchem nach seinem Todtenbuch ein Priester Richgowe hier einen Weinberg und einen Hof schenkte, Kloster Komburg, Kloster Ebrach bei Bamberg, die Nonnenklöster Gnadenthal, St. Clara in Heilbronn, Lichtenstern, ganz besonders aber das Kloster Schönthal mit einem eigenen Hof, dem sog. Mönchshof, hatten Güter, Zehnten und Einkünfte in E. In späterer Zeit sind auch Württemberg und die Grafschaft Limpurg (Reg. 1387) unter den Zehnt- und Giltberechtigten, während der Ebracher Antheil am Zehnten, sowie die Pfarrei vom Deutschorden erworben wurde.

E. stand mit Binswangen in einer gewissen Markgenossenschaft, beide hatten auch ein gemeinschaftliches Malefiz- und Hochgericht, an welches noch ein an der Kelter zu E. befindliches Halseisen erinnert. Nach dem Bauernkrieg sollen die Gemeinden| das Privilegium verloren haben. Zwar gab der Deutschmeister Walther von Kronberg 1539 dem Halsgericht zu E., weil dessen alte Ordnung mit dem Scheuerberg verbrannt sei, eine neue, wornach das Gericht außer dem Schultheiß von E. je zwei aus dem Gericht von Duttenberg, Kocherthürn und Dahenfeld bildeten. Aber das Hochgericht blieb, nach der Bitte der Gemeinden E. und Binswangen von 1576 um Wiederherstellung desselben zu schließen, verloren.

Die Pfarrei sollen ursprünglich Cisterzienser, wohl aus Kloster Schönthal, versehen haben, die Frühmeßkaplanei von der Gemeinde 1535 gestiftet worden sein.

Pfarrer: Joachim Scharpf 1790. Domin. Melch. Raps 1815. Franz Ant. Gehring 1837. Rob. Rauscher 1842. Konst. Straub 1872. Kaplane: Fr. X. Heilig 1801. Joh. Kasp. Gotthard 1820. Joh. Bapt. Hofmann 1826. Wilh. Wolf 1840. Mart. Gindele 1877.

In Erlenbach sind geboren:

1. Anton Vogt 1727, Jesuit, Professor der Theologie in Mainz, 1780 Pfarrer zu Oberhöchstädt im Taunus, 1782 Pfarrer zu Lohr in Unterfranken, gestorben 1784, Verfasser mehrerer philosophischer und theologischer Werke (Meusel IV und Nachtr. 5).

2. Damian Mosthaf, geboren am 21. Februar 1774 zu Erlenbach, wo sein Vater, der nachmalige Regierungs- und Oberamtsrath Mosthaf, damals Stabsschultheiß war. Er studirte in Würzburg, Erlangen und Marburg und erhielt seine erste Anstellung 1801 als Hofkammerreferendär in Mergentheim, am 2. Aug. 1801 wurde er wirklicher Rath am Hofkammerkollegium daselbst. Nach Okkupirung des deutschordischen Fürstenthums Mergentheim ward er am 8. Dezember 1811 von Württemberg übernommen und als Rath bei der Stiftungssektion angestellt. 1815 wurde er vortragender Rath am Polizeiministerium, 1817 Justitiar bei der Oberrechnungskammer, 1819 Oberkirchenrath, 1829 Regierungsrath in Ludwigsburg und am 20. August 1832 Regierungsdirektor in Ellwangen.

Von 1820 an war er Abgeordneter zur Ständeversammlung, der Reihe nach für Rottenburg, Oberndorf, Horb, Mergentheim bis 1847, wo er sein Mandat niederlegte.

In der Ständekammer spielte er eine hervorragende Rolle, seine staatswirthschaftlichen Kenntnisse und Arbeitskraft machten ihn zum willkommenen Mitglied der Kommissionen. Er war| Referent in der Staatsschuldenkassenkommission und gereichte es ihm zur besonderen Befriedigung als die Schuldenlast im Jahre 1828 auf 28 Millionen Gulden reduzirt ward.

Als Referent der Gewerbeordnung wirkte er für Einräumung freierer Bewegung innerhalb der Schranken der Zünfte. Eine hervorragende Thätigkeit entwickelte er beim Zustandekommen des Schäfereigesetzes, wo die unnöthigen polizeilichen Beschränkungen bei der Schafzucht aufgehoben wurden. Er war Referent des Schulgesetzes von 1836. Von 1828 an war er fast ununterbrochen Mitglied des ständischen Ausschusses. In der Kammer sprach er mit großer Lebendigkeit und verstand es, mit Humor und drastischen Schilderungen die Gegner zu entwaffnen, die Kammer oft zur Heiterkeit hinzureißen. Am 6. März 1848 in den Ruhestand versetzt, endete er sein arbeitsvolles Leben am 8. Januar 1851 in Ellwangen.

Von unserem Erlenbach werden stammen die in der Heidelberger Universitätsmatrikel 1514 aufgeführten: Jacobus Straub, Jodocus Eyttelwein de Erlenbach dioceseos Herbipolitanae.


Um 1130. Wolfram von Weinsberg gibt dem Kloster Hirschau 2 Jauchert Weinberg, einen Hof, 3 Jauchert Acker und eine Wiese ad Erlebach. Cod. hirs. 90 (vgl. S. 69).

1176 f. Kloster Schönthal hat praedium in Erlibach, terram et vineas in Herlebach. Urk.B. 2, 179. 185 (in Italien ausgestellte päbstliche Urkunden).

1219. Die edle Frau Jutta von Weinsberg schenkt 2 Jauchert Weinberg im Berg Trachenloch bei Erlebach an das Kloster Schönthal. UB. 3, 74. (Nach Bad. Quellensamml. 4, 146 auf Binswanger Markung).

1254. Kloster Lichtenstern hat Weinberge und Keltern in Erlebach. W. F. 8, 138.

1264 s. Neckarsulm.

1279. Konrad der Ältere und Konrad der Jüngere von Weinsberg verkaufen dem Kloster Schönthal mit Gütern in Binswangen auch solche in Erlibach. W. F. 6, 262.

1290. Wolfram v. Kozzesbuhl (Kottspiel OA. Ellwangen?) kauft mit Zustimmung Konrads von Weinsberg einen Theil des Zehnten zu E. W. F. 6, 268.

1294. Konrad Kübel, Bürger zu Heilbronn, vermacht dem Kloster Schönthal 3 Jauchert Wiesen zwischen Weinsberg und E. Ebend. 267.

1295. Heinrich von Bartenstein verkauft seinen Hof in E. an Kloster Schönthal. St.A.

1300. Konrad von Weinsberg schenkt zum Seelenheil seiner verstorbenen Gattin dem Kloster Lichtenstern den Genuß seines Zehnten in E. St.A.

| 1305. Kloster Gnadenthal, welchem der bisherige Pfarrer von Hohbach, Kraft Kiselme, seine Güter überläßt, räumt diesem als Leibgeding unter Anderem 1 Morgen Weingarten in E. ein. W. F. 9, 45.

1335 s. Neckarsulm.

1335. Der Prior des Klosters Ebrach gestattet, daß Albert von Ebersberg, Kanonikus in Würzburg und Rektor der Pfarrkirche in Erlenbach bei Weinsberg, mit C. von Schnaterbach, Parochus in Grumbach seine Pfarrei vertausche. Reg. bo. 7, 111.

1336. Kloster Schönthal kauft von Wilhelm und Götz von Aschhausen, sowie von Heinrich und Juta von Gosheim ihre Güter und Gilten zu E. u. a. O. Schönhuth, Schönthal 75.

1350. Ebenso von Fritz von Brüden und seiner Ehefrau Agnese von Bretzingen 31/8 und 1/2 Morgen Wiesen und 2 Äcker, darunter einen unter dem Schemelsberg. W. F. 6, 268.

1375. Voltz, Schultheiß, Berchtold Senghase und Heinz Neter, Richter in dem Dorfe zu Erlenbach, sowie Konrad Briser von da Zeugen in einer Weinsberger Urk. Öhr. Arch.

1383 s. Neckarsulm.

1387. Konz und Swicker von Steinsfeld verkaufen ihre Weinsbergischen Zehntantheile Gilten und Güter zu Erlbach bei Binswangen an Friedrich und Konrad Schenken zu Limpurg für 100 Gulden. Albrecht, Weinsb. Reg.

1408. Albrecht von Hohenlohe verkauft dem Eberhard und Gerhard von Gemmingen mit seinem Theil an Schloß Neideck und Beutingen auch seinen Theil zu E. W. F. 8, 305.

1428. Kloster Schönthal verleiht 2 Weingärten in E. erblich.

1467. Ebenso Äcker und Wiesen an Hans Matthisen; Schultheiß und Gericht verwilligen den Beständern und ihren Erben, den Hof nicht anders zu beschweren, als es bisher zu Binswangen gehalten worden. W. F. 6, 266. 268.

1481 s. Neckarsulm.

1484 s. Neckarsulm.

1519 s. oben S. 205.

1525. Leonhard Ilsfelder von E. Rath und Beutemeister der aufständischen Bauern vor Weinsberg. Balthasar Volz von da läßt einen Andern für sich ausziehen und gibt ihm auf 14 Tage 11/2 Gulden. Hans Volz aber war in der Schlacht von Königshofen unter denen, die sich in den Wald flüchteten; dort hörte er zufällig, daß der Bündischen Losung „Korn“ sei, er steckte daher eine Ähre auf seine Mütze, mischte sich unter die Pfälzischen, zog mit ihnen in Königshofen ein und schlich sich wieder heim nach Erlenbach. Oechsle 108. 176. 199.

1539. Der Hoch- und Deutschmeister gibt für das Halsgericht zu E., weil die alte Ordnung wahrscheinlich mit dem Scheuerberg verbrannt sei, eine neue. W. F. 6, 269.

1576. E. und Binswangen bitten um Herstellung ihres eigenen Hochgerichts.

1582. Wiedertäufer gewinnen kurze Zeit auch in E. einigen weiblichen Anhang. (B.)

1583. Deutschorden und Wirtemberg vertragen sich, daß die freie ehmals gewöhnliche Landstraß von Gellmersbach nach Erlenbach hinfür gesperrt und nur zu Herbstzeiten geöffnet, der Zoll aber dennoch zu| Weinsberg erlegt werden, aber des Ordens Weine zum eigenen Gebrauch zollfrei sein sollen. Sattler, Herzoge 5, 81. Weiteres siehe Dahenfeld.

1642. Dez. E. wird von der Schwedischen und Französisch-Weimarschen Armee eingeäschert (s. oben S. 216).

1661. Deutschorden kauft vom Kloster Ebrach sein Drittel des Wein- und Fruchtzehnten in E. um 7500 Rthlr. F. W. 6, 268.

1679. Deutschorden ertheilt Erlaubnis, eine Wirtschaft in E. zu errichten. (B.)

1680, Die Gemeinde E. bittet mit Erfolg um Neubelebung ihrer in Abgang gekommenen 2 Jahrmärkte am Pfingstmontag und Andreä, um dem Ort zu besseren Einkünften durch das Weinauszapfen etc. zu helfen. W. F. 6, 269.

1689 s. o. S. 219.


« Kapitel B 11 Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Kapitel B 13 »
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).