Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):141

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CXL verso:[Bearbeiten]

Das sechst alter

Jar der werlt. vm. vic. lxx.

Jar christi nijc. lxxi.

Simplicius der babst was nach hilario dieweil Leo der ander und zenon die kaiser regirte. Diser heillig und gerecht man setzet das keiner unwilliger zu eim bischoff gefuerdert solt werden so solt auch kein clerick besitzung einicher pruend von eim layen nit erkennen. das dann nachfolgend durch ander bebst auch bestetigt ist. Er erkleret das der roemisch stuol der erst aller kirchen wer. Er tailet die statt den briestern in drey gegent. die erst was sant peters. die ander sant paulßen die dritt sant lauren-tzen. die vierd Johannis lateranensis. die fuenft sant marie maioris. Unnd als er nunettliche gotzhewszer geweihet und die roemischen kirchen nit allein mit ordnung undgesetze sunder auch mit begabung geausset het do starb er als er. xv. Iar ein monat si-ben tag geseszen was. Deszmals ruet der stuol. xxvi. tag. Felix der drit ein babst unnd ein roemer hat auch ettliche ketzer von irer irrung wegen durch versamelts concili verdambt. unnd in demselben concili gesetzt. das eim verclagten bey dem richter allweg umb antwurt willen zug und frist gege-ben solt werden. Das auch die kirchen von den bischoffen geweiht werden solten Er pawet die kirchen sancti agapiti nit verr von sant laurentze des marterers kirchen Und als er nun ausz ordnung der heiligen schrift ettwieviel buester. diacon und bischof do starb er im .viij. iar. xi. monat. xvij. tag seins babstthumbs unnd der stuol feyret Mamertus ein bischoff darauf funft tag.

Mamertus bischoff zu vienna wardt diser zeit von seiner heilligkeit und lere wegen in groszem werde gehalten. und als aber deszmals grosz erpidem in gallia waren und die wilden thier sein volck uberfieln und inen viel beschwerde zufuegten do machet er die letaney die man die mindern haiszt zu underschait die groeszern letaney die sant gregorius der grosz an sant marrie tag gemacht hat Remegius der remensisch bischoff ein heillig von hohgelert man ist zu diser zeit(als ettlich sagen) in leben ge-wesen. Der dann (als die hi-storien setzen) Clodoveum den Konig zu Franckreich mit unzallichen Frantzosen getawst hat. Er hat als ein hohberuembter gelerter in der heiligenschrift vil nutzer beschreibung im alten und newen gesetz gemacht. Do er. lxx. iar in bischoflicher wirdigkeit erfuelt het hat er under andern wunderwercke seiner helligkeyt ein maydlein von dem tod erweckt und starb nach christi gepurt .iiijc. lxviij. iar am ersten tag des monats octobris Gelasius der babst aus affrica puertig was ein hellliig man. Wo er die ketzer ma-nicheos in der statt ergriff do verurteilet er sie in das ellend und prennet ire bue-cher bey sant marie kirchen offenlich. Under andern setzet er das keiner der zway ee-weyber gehabt her dann mit erlawbnus des babstlichen stuls zu heiligen weyhen gefuerdert. Desgleichen auch kein glidlamiger zu briester gemacht werden solt. Erhath vil schriften und buecher wider die ketzer gemacht. Viel kirchen zu rom gewey-het. Und auch angezaigt welche buecher fuer euefzer schriften gehalten solten werden und er starb als er geseszen wz vier iar acht monat. xvij. tag. der stuol ruoet deszmals .vij. tag Anastasius der ander ein roemer was zu den zeiten des kaisers anastasij babst. und wiewol er erstlich als ein guter cristenlicher man gehalten wardt so wardt er doch achatio verfueret. Do er sich heimlich understund ine zewiderrueffen. do empfremdet er die pfafheit schwerlich von ime. die sich von der gemainschaft des babsts entzohe. Das er auch on verwilligung der cristen mit plotino dem dyacon gemeinschaft het. Der dann dem irrthumb achatij nachfolget. Darumb sprechen ett-liche er sey ausz goetlicher verhencknus gehling gestorben. Ettliche schreiben ime sey sein ingwayd im stuolgang empfallen. Diser Anastasius hat (als ettlich setzen) den kaiser anastasium verpannet darumb er achatio guestig was. Er saß ein iar. x. monat. xxiiij. tag unnd ruet der stuol deszmals vier tag.


CXLI recto:[Bearbeiten]

Blat CXLI

der werlt

Eno der kaiser hat nach absterben leonis des ersten leonem den andren seien sun zum kaiserhumb beschieden. der dann auch unlang darnach mit groszer kranckheit beschwert vor seinem absterben seim vater zenom das kaiserthumb ge-laszen hat. der leo (von dem vorgeme ist) den sein vater Leo in den gewalt und herrschung des kaiserthumbs vorderet wardt durch seiner muter verfuegung in besorgnus des gewalts znenonis heimlich zu eim clerick gemacht. Als nw. zeno ernstlich begeret ime iren sun darzegeben do brachte sie ime einen andern der item sun gleich-gestalt was. derselb Leo lebet darnach in der pfafheit bis an die zeit des kaisers iustininiani. In demselben iar zohe das iung kaiserlein wider seinen oeheim mit heer in welchen landen den veriaget er unnd verfolgte das regiment des kaiserthumbs. uber ein iar darnach kome orestes der roemisch ratherr mit genserico dem kunig wan dalorum in puentuus. dieweil dise lewsse und handel bey den roemischen schwebten Do underfienge sich adovacer mit starcker meng von den hindersten gegenten panonie welche land zeueberziehen. und hett auch ettliche iar welche land und stett in seinem gewalt. Ausz dem fiel der iung kaiser in solchen schrecken dz er willigelich abstuend. als er kawm.xi.monat iifi gewesen was. Also verging das roemisch kaiserthumb zu rom mit diesem iungen kaiserlein von anfang der statt rom. jm.iijc.xxix.iar von der menschwerdung des herren.mxc.lxxv.iar. unnd zeno starb imm xvij.iar seins regiments zu Constantinopel. Anastasius ist nach absterben zenonis nach der menschwerdung christii. iiijc.xcij.iar in das kaiserthumb komen. Diser was ein zierde des roemischen kaiser-thumbs und hat den konig von franckreich clodoveus genant ausz ursachen das er dem volck visegothis (die die arainischen ketzerey hielten) ettlich stett entwendet. einen koestlichen rock zugeschickt. Aber er ward nachfolden ausz verlaytung achatis des constantinopolitanischen bischofs zu eim ketzer. Und wievil er durch babstli-che zu im gesandte botschaft zu abstand seiner ketzerei vilgeltigelich vermanet wardt so hat er doch solchs ausz freuelicher verachtung nit ausgenommen. das auch got an ime nit ungestraffet liesz. dann er wardt und.xxvij.iar seins kaiserthumbs mit eim thone plitzen erschlagen. Dieweil dise sachen und hende bey den roemischen vorawgen waren do erhuo sich ein newe aufruor. dann zwey voelcker, nemlich heculi und thuringi die an dem heer athile uberbliben waren. unnd an der thonaw woneten rayseten von den hindern gegenten der thonaw ausz und zogen in welschland. lieszen aquileiam zu der lingken hand und lendeten auff die caruismer. vinceriner und die burischen zu. Als solchs an den iungen kaiser gelanget do schicket er oresetem seinen vater den er zu eim rittermaister gemacht het dem Odoasser entgegen. Als er aber hiflosze wardt do fluhe er gen papiam. dem volget odoacer nach und belegert die statt gerungs umb. und erobret die mit sturm. auch die burger und roemische heer erschlagen und nit allain die statt zerruedet sunder auch die landschaft mit prand und mord verwuestet. Odoacer fieng auch orestem und fueret in gein placentiam und erstache ine in angesiht des heers. Ausz fochten solcher grawsamkeit erschracken die andern welschen voelcker also das ye eins nach dem andern sich ergabe. Also herrschet odoacer xiiij.iar in welschem land und regiret die stett nach seinem gefallen. zeno der zu Constantinopel regiret riette theodorico in welsche land zeziehen unnd die stett daselbst von den ungerechten enthaltern zeledigen. Demnach uberzohe theodoricus den odoacer aber sie vertruogen sich mit einander zeherrschen. doch weeret dise gesellschaft nit lang. dann ir yeder truog argkwohn zu den andern. Also fuerkom theodoricus odoacrum den lude er zu sich und erstache ine. Theodericus theodomiris des konigs ostrogothorum ausz arilena seinem zuweib gesponer sun hat iiit.xvi.iar des kaiser zenonis die herrschung uber ganz welschlannd gehabt. und allain mit den gothis darinn geherrscht. Sein herrschung was nit fast hart. Er liesze die stett sichselbst unnd ire burger regiren. unnd setzten den stuol seins reichs gein ravenna und wonet daselbst xxxvij.iar. Theodoricus in welschem lannd herrschende was des groben volcks der allerguoettigst. Und wiewol er seinen konigcliche stuol gein ravenna geordnet het so ziered er doch die statt rom mercklich mit aufrichtung und vernewung mancherlay gepew an kirchen und andern und zu bestetigung seins reichs hat er andeszledaz clodovei des konigs zu franckreich tochter zu der ehe genommen und sein schwester honorico dem konig des volcks wandalorum. unnd mahelt und doch unlang darnach wider clodveum seinen schweher gekrieget. dar umb das er alaricum seinen aydem erschlagen und etliche gegent seins reichs eingenomen het. Demnach bekrieget er die franzosen und ubet sunst vil ruomwurdiger sachen auszgenommen das er sich in seinen letsten zeiten mit geruechde der wuoeterichkeit beflecket do er Symachus und Boecium die ratherrn zu rom toedtet. Er hat trient die statt und gepirg mit mawm eingefangen. zu letst ward er mit dem schlag beruecet und starb.