Hans und Pierre

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Textdaten
Autor: Arpad Schmidhammer
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Titel: Hans und Pierre
Untertitel: Eine lustige Schützengrabengeschichte
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Erscheinungsdatum: 1916
Verlag: Jos. Scholz Verlag
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Erscheinungsort: Mainz
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Quelle: WLB Stuttgart, gespiegelt auf Commons
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[1]
Hans und Pierre
Eine lustige
Schützengrabengeschichte
von
Arpad Schmidhammer


Jos Scholz Verlag. Mainz

Scholz Künstler-Bilderbücher No 147.

[2]
Hans und Pierre
Eine lustige Schützengrabengeschichte
gereimt und gezeichnet von
Arpad Schmidhammer



Von Taten dieser beiden Helden
Soll Euch dies Bilderbüchlein melden.
Der Tüchtige hat’s Glück und siegt,
Nun horcht wie Hans Pierren kriegt:

[3]

Fürs Vaterland und Vaterhaus
Zieht Hans getrost ins Feld hinaus.
„Lieb Mütterchen, sei guten Mutes!“
„„Ach ja, ich schick Dir auch was Gutes.““

[4]

Pierre hat nur Rewansch im Sinn
Und seinen Marsch Paris–Berlin.
Er bläst sich auf als wie ein Frosch
Und schimpft den Hans gar einen „Bosch“.

[5]

Man sieht durch den Verbindungsgraben
Den Hans zu seiner Stellung traben.
Der Graben ist fast ein Kanal
Für Hansens Stiefel ist’s egal.

Der Weg Pierre’s ist auch pritschnaß
Das ist nun allerdings kein Spaß
Für die Gamaschen, für die schönen,
Nanu, man muß sich dran gewöhnen.

[6]

Pierre und Hans im Schützengraben
Zumeist nur Langeweile haben.
Von Zeit zu Zeit da schießen sie,
Daß sie nichts treffen, wissen sie.

Der Hans streckt seinen Helm mal hoch,
Sieh’ da, den Helm den trifft man doch!
Doch wettgemacht ist leicht die Schlappe,
Ein Loch ja auch bekommt die Kappe!

Und beide geben wieder acht,
Ob sich der andre unnütz macht.

[7]

Die Mittagstunde mit Geknurr
Zeigt Magen und Armeedienstuhr.
Menage kommt doch erst zu Nacht,
Sieh’ was die Feldpost hat gebracht!

Ganz deutlich spürt Pierre im Magen,
Daß längst es Essenszeit geschlagen
Und er auch findet es am besten
Zu seh’n nach seinen Vorratsresten.

[8]

Der Hans bereitet sich gemessen
Ein gutes, warmes Mittagessen
Es fehlt ja auch kein Stück, Ihr seht es
Lieb’ Mütterchen denkt doch an jedes.

[9]

Pierre, der hat zum Mittagstisch
Nur einen trocknen Räucherfisch,
Weil seine Feldpost noch nicht kommt;
Es scheint, die kommt dort nicht so prompt.

[10]

Fein riechts aus Hansens Schützengraben
„Der muß“, denkt Pierre, was Gutes haben.
„Ich schau, ob ich ’nen Happen krieg,
Wozu wär’ denn der Sappenkrieg.“

[11]

Doch Hans Pierren nicht recht traut,
Hat eine Falle ihm gebaut.
Und schaut mit Gott und Seelenruh’
Und Tabakrauch dem Schaufeln zu.

[12]

Bis sich Pierre, der emsig wühlt,
Ans Ziel gelangt, gefangen fühlt.
Da hilft kein Zappeln und Getu’,
Die Schlinge zieht sich feste zu.

[13]

„Den bring’ ich meinem General“!
Sagt Hans und freut sich kolossal
Und kriegt dagegen seinerseits
Doch jedenfalls das Eisern’ Kreuz.

[14]

Pierre gar sorglich eingespundet
Versucht wie deutsches K.-Brot mundet
Und kriegt für Hunger und für Durst
Noch warme Supp’ dazu und Wurst.

[15]

Der Hans natürlich hält besetzt
Pierr’s verlaßnen Graben jetzt,
Beschreibt in einem Feldpostbriefe
Pierr’s versuchte Offensive

Und schließt: „Ich dank’ dir liebe Mutter
„Für Frankfurter und Käs und Butter.“
„Es siegt auch, wer auf Gott vertraut,
„Mit Frankfurter und Sauerkraut“.