RE:Αἰόλου νῆσοι

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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vulcanische Inselgruppe nördlich von Sizilien, jetzt Lipara
Band I,1 (1893) S. 1041 (IA)–1042 (IA)
Liparische Inseln in der Wikipedia
GND: 4074256-8
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Αἰόλου νῆσοι[WS 1] (Thuk. III 88. Scymn. 255. Strab. I 57. II 123. 129. VI 256. 267. 275; Aeoli insulae Mela II 120; Αἰολίδες Diod. V 7. 10; Aeoliae Plin. III 92–94, auch Hephaestiades oder Volcaniae genannt Plin. a. a. O. Cic. de nat. deor. III 22), vulcanische Inselgruppe nordöstlich von Sicilien. Es sind (das specielle s. unter den einzelnen Namen) Lipara (jetzt Lipara), die grösste und bedeutendste, nach der auch die ganze Gruppe nicht selten benannt wird, Strongyle (Stromboli), Didyme (Salina), Phoenicusa (Φοινικώδης Filicuri), Ericusa (Ἐρικώδης Alicuri), Hiera (Ἱερὰ Ἡφαίστου, auch Therasia und Θέρμεσσα, beim Geogr. Rav. Vulcana, jetzt Vulcano), Euonymus (beim Geogr. Ravenn. Pagnarea, jetzt Panaria). Dies die Diodorische und Plinianische, im wesentlichen übereinstimmende Liste; Ptolemaeus III 4, 8 fügt Ἱκεσία (var. Ἰκεσία, Ἰκερία) vielleicht eines der Eilande östlich von Panaria (Panarelli, Liscabianca u. a.) hinzu, Eustath. ad Odyss. X 2 lässt Euonymos aus, zählt dafür Αἰολία und Ἱερά getrennt und fügt am Schluss hinzu καλεῖται δὲ μία καὶ τούτων κατά τινας καὶ Ἱκέσιον; Mela setzt statt Ericusa irrig Osteodes (Ustica) ein; der Geogr. Ravenn. lässt Phoenicusa weg, hat statt dessen den sonst nicht vorkommenden Namen Erculis, und fügt das Eiland Basilidin (Basiluzzo östlich von Panaria) hinzu; [1042] Isidorus (orig. XIV 6) bringt die Zahl auf neun, indem er Ericodes von Ericusa, Phoenicodes von Phoenicusa scheidet, Appian. b. c. V 101 setzt die Zahl falsch auf fünf herab. Sonst herrscht über die Siebenzahl Übereinstimmung (Scymn. 255. Aristotel. mirab. 101. Dionys. Per. 465 m. Schol. Priscian. Per. 476. Avien. Peripl. 630. Steph. Byz. s. Λιπάρα. Sol. VI 1. Serv. Aen. VIII 416). Die Gruppe verdankt der vulcanischen Thätigkeit ihre Entstehung und einige ihrer hauptsächlichsten Existenzquellen: mineralische Schätze an Schwefel, Alaun, Bimsstein (Diod. V 7. Plin. n. h. XXXVI 154. 174), warme Heilquellen auf der Hauptinsel. Sonst wird noch Fischfang, Baumzucht, Korallenfischerei (Plin. n. h. XXXII 21) erwähnt. Ein Bild der Gruppe als landschaftlich behandelte Landkarte beschreibt Philostrat. imag. II 17, vgl. Welcker zu Philostr. 487. Brunn Jahrb. f. Philol. Suppl. IV 295f. Im allgemeinen vgl. Nissen Ital. Landeskunde I 250. 272. 280. 369. Die Geschichte der Inseln s. unter Lipara und vgl. Aiolie.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. transkribiert: Aiolu nesoi.