Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Loytz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Loytz (heute: Loitz)
<<<Vorheriger
Löckenitz
Nächster>>>
Lychen
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 73.
[[| in Wikisource]]
Loitz in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T39]


[73]
Loytz /

Diese Fürstlich Pommerische / an der Peene / zwischen Demmin / und Gützkow / sub latitud. 54. 9. et longit. 38. 0. gelegene Stadt / wird bey den Scribenten Lutitia, oder Leutitia genandt / so[1] viel als starck und Männlich heissen solle / und von dem alten berühmten Volck der Loytzer / oder Lutitier Name / herkommet. Die Pommern haben es anfänglich den Grafen von Gützkow / hernach den Mechelburgern / Anno 1327. abgenommen. Der Synodus dieses Orths bestehet in zehen Pfarren. Es sind daselbsten 4. Märckte / als Montags vor Faßnacht / vor Pfingsten / 14. Tage nach Johann / und Michaelis. Seccervitius, nennet sie opulentam proventu Cereris, nemorumque et divitis undae. Die Fürstliche Wittib daselbst hat Anno 1621. den Thurn der Stadt-Kirchen fein außbauen lassen. Hat viel Krieg / und darunter auch / wegen der Rugianer / so sie eine Zeitlang ingehabt außgestanden. Es erzehlen die Pommern ein Geschicht / so sich alhie mit einem Poltergeiste / oder / wie ihn die Alten genandt / Chimmecke / soll zugetragen haben / welcher einen Küchenbuben auffm Schlosse klein gehacket / und in einen irdenen Topff gestecket / weil er ihme die Milch / die sie ihme in der Zeit deß Aberglaubens alle Abend musten hinsetzen / verzehret hatte; bey welcher Geschicht aber doch einer / oder der ander / einen Zweifel tragen möchte / wie Micraelius l. 3. p. 405. erinnert; auß dessen Pommerlands Beschreibung wir auch obstehendes entlehnet haben. Anno 1631. ruckte der König auß Schweden vor Loytz in der Person / bekam auch solchen Orth mit dem ersten Angriff / der durch wenig Mußquetirer geschach / alsobald in seinen Gewalt / und kriegte den Käyserlichen Commendanten daselbst / Petrum Peralta / einen Spanier / gefangen; nach dem obgedachte Fürstin / so den Kirchthurn alhie gebauet / namlich Frau Sophia Hedwig / geborne von Braunschweig und Lüneburg / Hertzog Ernst Ludwigs in Pommern Wittibe / und Hertzogs Philippi Julij Frau Mutter / zuvor den 30. Januarij / im 70. Jahr ihres Alters gestorben war / und sich die Gewaltsamkeiten deß Hertzog von Savelli / und deß besagten Petri de Peralta, beklagt hatte. An. 37. bemächtigten sich die Käyserischen dieser Stadt wiederumb. Aber A. 38. eroberten sie die Schwedischen abermals.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: so so