Von dem christenlichen streyt geschehen jm. M.CCCCC.vj. Jar zu Lißbona ein haubt stat in Portigal zwischen den christen vnd newen christen oder jüden, von wegen des gecreutzigisten got

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Autor: unbekannt
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Titel: Von dem christenlichen streyt geschehen jm. M.CCCCC.vj. Jar zu Lißbona ein haubt stat in Portigal zwischen den christen vnd newen christen oder jüden, von wegen des gecreutzigisten got
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Erscheinungsdatum: 1506
Verlag: Weißenburger
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: Bayerische Staatsbibliiothek und Commons
Kurzbeschreibung: Beschreibung des Massakers von Lissabon 1506
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[1] Von dem christenlichen streyt geschehen

jm. M.CCCCC.vj. Jar zu Lißbona

ein haubt stat in Portigal zwischen den christen vnd newen christen

oder jüden / von wegen des gecreutzigisten got.

[3] ALs man zalt nach Christi geburt. 1506. In Lißwona am xvij. tag im Aprilen viij. tag nach dem heyligen karfreytag do wurden davor begriffen vil newer christen in einem haus / die hetten zu der österlichen zeyt gemacht prot / auch etlich lemmer / auch hennen getodt vnd zugericht vf ir judisch art / vnd assen vmb zwo stund in die nacht ir österlamp vnd hielten also ir Ceremonias auff judisch / vnd einer vntter in der ging hin heimlich vnd verrieth sie / vnd bracht mit im ein richter von der stat mit etlichen vil schergen / vnd kamen in das hauß vnd begriffen die essende ob warer that / vnd fiengen ir xvij. weib vnd man der die andere fluhen oben zu den decheren hin auß / auch wo sie sunst daruon mochten kumen / die andern xvij. furt man in die gefencknuß. Do wardt als bald dem kunig geschriben / der waß nit zu Lißwona / sunder in einem stetlein xiiij. meil vonn Lißwona genant Brantes / wie man es mit den gefangen halten solt / nit weyß ich was der kunig zu antwurt gab / dann in ij. tagen nach dem sie gefangen waren ließ man etlich auß / sagt sy weren vnschuldig auß vrsachen / sie villeicht gelt oder sunst gut freunt hetten die in aus hulffen / Do wardt vnder der gemei heimlich ein groß mürbeln / vnd gesagt sie weren wert das man die gefangen vnd ander dy solchs tetten oder verhengten alle übrent wurden.

⸿ Jtem in Lißwona in einer kirchen genant sant Dominicus besetzt munchen des selben ordens / auff der rechten hant in der selben kirchen / ist ein grosser altar / vnd in der tafel auff dem altar ein crucifix / vnd ein gitter vor dem crucifix / vnd voren bey dem hertzen in das crucifix gemacht ein spigel / do wurd ein gemein ruf in der kirchen vnd in der gantzen stat gesagt wie das man in dem selben spigel het gesehen vnser frawen knient vor vnserm herren vnd geweint / mer hat es oben in dem selben altar vil gulder stern der selben etlich geleucht haben / auch grösser vnd kleyner worden auch liecht oder ander schein zuzeyten geschinen sol haben / vnd gechlingen wider erloschen / Mer soll in dem selben spigel zu mermal geschehen sein worden ye zwey liechtlein recht brinnen / vnd ye ein groß dicks liecht / solichs hat gewerdt von karfreytag an [4] byß am mitwoch nach dem suntag Quasimodogeniti / was d mitwoch vor sant Jörgen tag / vnd altag gieng groß mechtig volck do hin walfarten mit besundern procession das wunderzeychen zu sehen.

⸿ Jtem an dem suntag Quasimodogeniti / drey stund vngeuerlich nach mittag vor vesperzeyt / am xix. tag im Aprillen do was aber vil volks von man vnd weyben in der vorgemelten kirchen die wunder zeychen zu sehen / do waren etlich new christen auch in der kirchen vnd sahen zu vnd horten das dy man vnd weyben von disen wunder zeychen sagten / do was einer von den newen christen der sagt zu den manen vnd weyben offentlich / was möcht ein dur holtz wunder zeichen thun / nembt wasser vnd netzt es so sol es als erleschen / do warn dy weiber zornig auff in / griffen in an do mit sie den selben fur die kirchen thür prachten / vnd vor der thür huben dy weyber an disen zu schlahen vnd rauffen angehoben / sprechende Solstu wider ein solchs groß wunderzeiche vnd crucifix reden / vnd schlugen dy weyber den man schier zu todt / do kamen etlich man vnd buben die den weyberen verhulffen do mit sy dysen gantz tödten vnd brachten in auff ein grossen platz vor der kirchen do kam and ein newer Christ oder jüd darzu / der dan gesehen das man den andern vmbracht het / vnd sprach. Warumm tödtet ir disen man / sagt das volck. Du bist freylich auch der schelck einer vnd huben in die buben vnd man an zu rauffen vnd schlahen byß sie in auch zu todt schlugen / vnd wolten sie darnach alle bed auff dez platz verbrennen / In dem do kam der Richter einer von der stat mit vil schergen / vermeint die zu fahen die solch that gethan hetten / do wider was die gantz gemeyn / sagten sie heten recht gethan. Nach dem der kunig die juden oder newen christen nit straffen wolt / so must sie got straffen / vnd sagten im was die iuden gesagt heten / wolt sich der richter nit keren sunder die ander zu fahen / do sagt die gemeyn das er gedecht vnd ließ sie ir ding schaffen oder sie wolten auch über in / wan sie marckten das er den Juden auch bey wolt steen / wolt sich der richter nit daran keren / sunder die fahen / do schrey dy gantz gemein / schlacht todt / wan dise wollen den juden beystant thun / vnd luffen alle vber den richter vnd schergen / dz der richter mit gewalt die flucht in sein hauß [5] must geben vnd die gemein wolt in todt haben / also flohe er zu den dach oben auß / do mit hin wegk kam / do was die gemein im willen / wolt im das hauß abprent haben In solchen kam das geschrey in die gantzen stat vnd yderman legt sein harnisch an vnd sein were zu im schreyent in einer gemein / Wir wöllen hewt got zu hilf nemen vnd dem christen glauben beystan vnd beschirmen / vnd die hundt oder jüden alle zu todt schlahen vnd verbrennen / vnd teilten sich do auß / do lx. auff ein ort. c. auff ander orter mer oder mynder / domit ob. x. tausent man / weib vnd kindt die alle in der stat vmm luffen den gantzen Suntag vnd die gantze nacht / alle die newen christen oder jüden / weyb vnd man / jung vnd alt was sie an kamen auff der strosse / in hewsern oder wo sie es zu wegen mochten bringen / das todten sie / etlich namen sie gefangen vnd brachten sie auf sant Dominicus platz / do het man ein fewr gemacht do wurff mans lebendig ein / vnd was todt was in den hewsern vnd auff der straß namen die jungen buben vnd bunden in strick an die helß arm / füß /vnd schlayfften sie auff der erden mit den stricken byß auff sant Dominicus platz in das fewr. Wollen etlich sagen das vom Suntag an drey vhr nach mittag / biß montag vmb mittag ob sechßhundert person getödt sind worden / Vnd auff sant dominicus platz sindt gewessen zwen groß hauffen von den todten ob vierhundert person die do lagen vnd brunnen / so waren sunst in der stat vill ander fewr do man auch die todten vnd lebendigen körper verbrennet.

⸿ Jtem am montag kam ich in Lißwona solch dingk zu sehen / sag ich furwar das ich dingk sach dz vnglaublich zu sagen oder zu schreyben ist der es nit selbs gesehen hat von grosser grawsame kait / wann ich sach iij. munch in der stat vmmlauffen / zwen von sant Dominicus orden vnd sunst ein / renten yetzlicher mit einem creutz vnd schreyen / misericordia misericordia / wer dem christen glauben vnd dem creutz wol beystan der kum zu vns / wann wir wollen fechten wider die jüden vnd alle zu todt schlahen / vnd lieff ein yegklicher an ein besunder ort in der stat mit einer grossen menig des volks das dem creutz nach volget / vnd was sie vnd er wegen von jüden an kamen man vnd weyb jung vnd alt reich vnd arm / das [6] must alles sterben / vnd löffen in alle hewser do die jüden wonten / do sie meinten do sy sich verporgen hetten / do prachen sie die thur fenster vnd decher mit gewalt auff / vnd suchten in allen orten vnd wo si ein jüden oder jüdin / wie vor stet begriffen / die fingen sie vnd furtens todt oder lebendig in das fewr / auch luffen etlich chriften weyber vmb / die hulffen die jüden fahen / todten vnnd verbrennen / sie spechten sie auch auß wo sie verborgen lagen / dann yederman wolt die jüden todt haben.

⸿ Jtem an dem Suntag vor geschriben luff der meyste tayl des volcks in ein grosse gassen / do die kaufleut des meyst tayl jnnen wonten für ein jüden haus mit namen Johann Roderigo mastarenus / der was das haupt von allen jüden / vol aller buberey betrigerey / falsch / bößlystig / das nicht zu schreiben ist was ersein tage von aller bößheyt vnd buberey ertracht vnd getriben hat / wann im kein dingk zu vil gewesen ist / das aller menigklich von im gesagt haben vnd noch vil mer dan man sagen oder schreiben mag vnd do sie dem obgemelten Johann fur sein hauß kamen do was er der newen zeyttung das man die jüden zu todt schlug innen worden / vnd het sein hauß zu geschlossen vnd alle thür verdarlast vnd an allen örten auff das pest vermacht der hoffnung als bald hinen komen solten vnd er stundt oben an dem fenster / vnd sagt zu dem gemeinen volck / ir buben ir verreter ir hundt / wen sucht ir / oder was wolt ir / meint ir mich vnd ander newe christen zu fahen vnd zu todten / ich wil noch machen das man ewr zehentawsent muß hencken vnd zeyget den christen die feygen / vnd ir zu spoten vnd zu fluchen / vnd die weyl sich solche rede verloffen het / do hub die gemein an vmb sein hauß zu sturmen / do er solches sach do macht er sich oben zum dach auß daruon ee die gemeyn die pforten auff brechen kundt von dem wust so vber alle vermacht was / die weil was er hin weg das nieman west wo hin biß auf den affter montag zwo stundt nach mittag / do kam er her fur an einem ort heyst bey der kleinen Juderey auß einem stal meinet man do er pferdt innen hette / hinder einer kirchen heyst sant Juliana / nit weyt von dem stat thor / vermeynt er so er auff das pfert kem wolt wol dauon komen / vnd vnder wegen kamen vier man [7] zu im / sagten weystu nit das dich alle welt sucht zu fahen vnd zu tödten / saget er schweyget lieben freundt vnd helfft mir daruon / ich wil euch geben tausent duckaten oder was ir haben wolt / helft mir nür mit dem leben daruon vnd beleydt mich biß geen sancta Maria de paradiso ist ein kirch gleich vor der stat / do was des kunigs gubernator / ist der oberst nach dem kunig / der die stat regiret der het bey im vierhundert man / vnd wo der Mastarenus do hin komen were / so wer er mit dem leben daruon kumen das dan got nit wolt solichs geschehen lan / also wardt der von denn vier manen nit weyt gefurt / vnd bey sant Juliana Kirchen do beschrey in ein jungs kleinß meydlein / vnd rufft vber laut zu dem vierden mall / do geet der mastarenus / nun het er sich verkleidt das man in nicht wol kennen kunt / do kam ein weyb die ryß im sein deck oder duch von kopff / als hie zu tragen gewonet ist / vnd schrey auch zu mermalen vber laut das ist der mastarenus / vnd machet ein geschrey das alle welt zu lüff / vnd einer von den vieren der setzt im ein blechens hewßlein auf / vnd rucket ims fur das angesicht / do mit man in nit kennen solt / vnd er het sich gantz verkleydt halff in aber alles nicht / das volck lüff zu vnd wolten in nür todt haben / sagten die vier ir solt im bein an thun / wann so man als bald erstech wurdt ein groß mürblen vnder dem volck / wir wöllen in zu gefangen furen zu dem gubernator wann vnder dem gemeinen volck einer wolt in gefangen haben der ander todt do sprang einer her fur der sprach. Ich glaube in got nit wan diser Jüdt weytter gefurt wirt er muß sterben / dann solt weyter gefurt werden so wurd er mit dem leben daruon komen / das wol got nit / vnd hieb im als bald ein grosse wunden in das angesicht darnach einer nach dem andern die vier hetten in geren beschutzt es war aber kein beschutz do noch verhanden / sunder yderman lüff zu / man vnd weyb jung und alt in zu sehen / vnd todt zu schlahen das geschach in einer gaffen genant differia / hinter einer kirchen heyst sant Maria de Conception do man in dan zu todt schlug / Vnd also todt schleyfften sie in herfur auff die rwa noua do lüff alle welt zu als ob es das wunderbarlichst ding were dz man ye gesehen het / dann yderman zu luff in zu sehen vnd todten vnd alle welt stach vnd hieb im nach seinem leyb, wer im nit ein [8] besund er stich vnd hieb gab der meint er kunt nit selig werden vnd rüffet alle welt hie ist der mastarenus / vnd schleyfften in fur sein hauß vnd menigklich volget im nach mit grossen freuden einer nam ein stuck von seiner hauß thür der ander ein stuck von seinem sessel / stül benck / oder bette was einer begreiffen oder finden mocht in do mit zuuerprennen / vnd schleyfften in biß auff sant dominicus platz vnd vnder wegen meret sich das volck hieben vnd stachen stetz nach seinem leyb / frolochten vnd jubilierten alle die das horten oder sahen.

⸿ Jtem ee man in fieng do waren vnser etlich teutsch vor sandt Dominicus kirchen vnd sahen so vil todter korper do liegen die alle obeinander verschmort hetten nicht genung holtz / do sagten wir teutschen zu einander es sol ein yegklicher. c. pfennig geben vmb holtz / die jüden zuuerprennen das dann geschach Vnd gleich do man das holtz bracht auff den platz in dem do bracht man Johann Roderigo mastarenus / vnd warff in in das holtz oder fewer dz wir teutschen gekaufft hetten do must er mit vnserm holtz übrent werden / des wir dan all von hertzen fro warn vnd hetten nit groß darfur genumen / dan wir teuschen haben im das fewer vnd todt offt so wol gewunscht biß es war ist worden / got sey gelobet.

⸿ Jtem am erichtag kam der gubernator vnd resator für die stat als ir vor vernumen habt mit vil volcks vnd ließ außrüffen / alle die dem kunig trew weren vnd bey wolten steen / die solten zu im komen / also das er vngefer bey vier tausent man vor der stat zusamen bracht / vnd hub an zu sagen vnd sprach / wir wollen in die stat / vnd alle die in dem spill mit den jüden sein die wöllen wyr fahen vnd straffen nach dem sie verdient haben / vnd gab der gemeyn trutzig wort / auff meynung als wolt er sie alle lassen tödten gab im die gemeyn die zu im was komen zu antwurt. Herr wyr wöllen dem kunig trew sein vnd im beysteen mit allem dem das im not thut vnd recht ist / wir wöllen aber wider vnsern herren christum vnd wider das creutz so in der stat vmm geet die vnglaubigen vnd jüden tödten nit wider in oder sy thun / sunder dem kunig trew sein vnd von des crucifix wegen sterben vnd wid die vnglaubigen streyten / fechten / vnd sie todten / dan das ist ein geschick von got [9] der wil die vngelaubigen straffen / darumb herr wir wollen als das thun das ir vns von des kunigs wegen heyst / vnd dem kunig beystand thun allein wider das crucifix wöllen wir nicht fechten in keynen weg / noch niemant fahen / sunder wer dem crucifix widerstandt wil thun der muß wider vns auch thun / vnd wollen den crucifix beysteen als lang wir vnser leben haben / aber wen ir wider das crucifix nit wolt sein oder thun so wollen wir euch beystandt thun in allem dem das ir vns heyst oder gebiet darumb besecht was ir vns heyst oder thun wölt. Do der gubernator das vernam do wart er zornig / vnd setzt noch mit vil heftigern worten an sie vnd sagt / so hort ich wol das ir dem kunig nit bey wolt steen / sunder nur mörden / rauben vnnd stellen / sag ich euch das man soll euch / die solchs thun alle hertigklich ann leib vnd gut straffen / saget die gemein wir wollen nit stelen noch rauben / sunder dem crucifix beystandt thun / vnd die inden helffen vmbringen / vnd wo ir oder ander wider das crucifix that / sol wir euch vnd alle die wider das creutz thun vnd die genigen so wider vns sein fahen vnd todt schlahen / vnd vns weren auf das best wie mogen. Do der gubernator hort vnd sache das nit helffen mocht / vnd sich villeycht auch besorgt sie möchten vber in fallen vnd todt schlahen / do sagt er zu der gemein. Ich bith euch ir wölt doch auff horen vnd ewern zorn nachlassen / vnnd so ir doch nit auff wolt hören / so geet hin vnnd todt die Jüden stelt vnd raubet nit / dann das golt vnd gut gehort dem kunig zu vnd gab der gemein gutte wort / dan er sach das nicht anderst helffen wolt. Also die weil der gubernator mit der gemein redet schicket er ein botten nach den andern in die stat zu den munchen vnd bitten das sie kurtz ab das creutz in die kirchen theten vnd nit merr mit im in der stat vmb lüffen oder das volck damit zusamen samelten vnd ein auffrür in der stat machten wider den kunig vnd die jüden / vnd das gedechten von stund an das sie dz theten / vnd der gemein sagten vnd predigten das sie nun auff horten es wer genug / vnd das man frid hielt / vnd wo die munich das nit wolten thun vnd darob sein das solchs geschehe / so het er ein greß volck versamelt / vnd wer in kurtz vom kunig ein sum [10] volcks zu warten wolt er hinein in die stat ziehen vnd sie all fahen vnd hencken lassen / vnd do die munich solche vernumen sagten sie es von stund an der gemein / vnd rüfften die gemein ann sprechent. Alle die gut christen sindt die steen heut vnd alle dem zeyt dem creutz bey / wir wöllen vns mit dem gubernator schlahen / wen er vns was thun wil / vnd machten sich alle zu dem creutz schriten vnd fielen auff die knie / alle vberlaut sprechent vnd ruften / misericordia / wir wollen hewt den christen glauben bey steen vnd wider die vngelaubigen streyten vnd fechten / auch wider alle die / dy den vngelaubigen bey wollen steen vnd giengen wid auß die juden zu suchen vnd zu todten vnd verbrennen wie vor vnd wolten vmb den gubernator gar nichts geben sunder belieben vest auff ir mainung / vnd giengen dem tagwerck nach. In dem do dem gubernator die potschafft kam zu mermalen komen das sich die munich nit daran keren wolten / do sprach er zu der gemein die er bey im het vor der stat / vart hin lieben kinder so ir doch meinen rath nicht volgen wolt / so thut den wenigisten schaden so ir mügt / also ging die gemein von im / do rith er allein heimlich in die stat / in das kloster zu sant Dominicus / vnd bath die munich sie solten nach lassen / nit weyß ich was sie zu antwut gaben / dann er macht sich baldt auß dem kloster / kundt nit horen oder mercken das er vil guts geschafft het / dann die munich vnd gemeyn jrem tagwerck nach gingen wie vor / solchs werdt war hafftig biß man maister Johann Roderigo mastarenus verbrent do liessen nach / vnd die munich mit irem creutz von sant Dominico in ir klofter / dennoch den selben tag tödtet man vnd verbrennet stetz volck / vnd ir etlich schlugen sich zusamen vnd lüffen vor der stat auff die dorffer do dan vil jüden waren / vnd schlugen ir ein gut tail den selben abend zu todt / vnd fiengen ir auch vil / dy die brachten sie den selben abent in die stat / vnd belieben etlich von der mein aldo vor der stat do schlugen sich die pawrn zu in vnd luffen mit einander weyter jüden zu suchen vnd zu todten auch eins tails rawben. Vnd do der gubernator vernam das sy rawbten / do zug er mit etlichem volck auff die dorffer hin vnd her / vnd wo ers begriff die das volck todten die hing er an die [11] bawm hin und her / vnd auß ruffen die er hieng das thet auß vrsach das dez pawrn volck ein forcht ein wolt iagen vnd ein schrecken vnd machen das man in forchten solt vnd nicht weytter schaden thun mit rawben / todten / stelen / vnd hat ir vber acht nit gehenckt auff mer pletzen ein hie her den andern dort / vnd auf ander orten oder pletzen ander zwen oder drey / domit er vmb gantz Lißwona ein ruff vnd geschrey in das volck gemacht hat sprechent / Der gubernator corifator zyhen im gantzem land vmbfahen / todten vnd hencken alle die dy handt gelegt zu stelen / vnd auch zu todten. do mit er wie vor steet der gemein ein forcht ein zu iagen auff dem lande / auch in der stat. Mer hat er vnd auch ander richter bey funfftzig / etlich wollen sagen ob hundert man gefangen, die in solichen schuldig sein / nicht weyß man was der kunig mit in schaffen wirt / oder wie man sie verurteyln wurdt / dan es steet noch gantz wild in Lißwona vnd vmb Liszwona mit der gantzen gemein vnd dem pawers volck / dan was weyter ans gericht wirt / werdt ir zu seiner zeyt wol vernemen.

⸿ Item man sagt auch das vmb Liszwona nechst vnd in liszwona von jüden vnd newen christen mangeln sollen. 1930. iung vnd alt weyb vnd kindt.