Page:The Journal of English and Germanic Philology Volume 18.djvu/107

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Bruns 101 Eingreifen der Cotter ausschliesst, dies bei dem zweiten anneh- men? Dann aber stelle man sich das Dasein der Cotter unter dem Bilde einer Kette vor: nur wenn im Gotterdasein Generation auf Generation, folgt, hat das Bild, auf Cotter bezogen, eine anschauliche Bedeutung. Kann das Goethes Absicht gewesen sein? Dadurch wiirde ja der eine alles bedingende Wesensunter- schied zwischen Gottern und Menschen aufgehoben und damit jeder andere; dann waren die Cotter endliche Wesen wie alle Ge- schopfe. Gibt man diese Moglichkeit nicht zu, so ist das Bild eirie blinde Metapher ohne jeden anschaulichen Wert, ein Vergehen gegen den Genius der Poesie, wie wir es gerade bei Goethes dich- terisch-konkretem Schaffen am wenigsten vermuten diirfen. An- ders aber ist es, wenn man, wie Franz Kern will, Kette und ihres beides auf Menschen bezieht; das Bild hat seinen vollen anschau- lichen Wert, die grammatischen Konstruktionen ergeben sich ganz ungezwungen, und die apollinische Klarheit erhebt sich siegreich iiber den dionysischen Rausch. FRIEDRICH BRUNS.

University of Wisconsin.