Page:The Journal of English and Germanic Philology Volume 18.djvu/404

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400 Sturtevant obliquen Kasus, wo die a- Brechung lautgerecht vorlag, in den Nom. sg. eingedrungen und somit in alien Kasus durchgefiihrt, gerade wie z. B. das I in ahd. /e/w neben/i/m oder wie das d in altn. son(r) neben sun(r). Wenn das Ahd. und das Alts, (des Heliand) das $ z. B. in *sunu-s durchfiihren konnte, so dass keine Spur des 6 iibrig ist, so konnte hier auch wohl die Formen

  • skdd- und *freth- ausgemerzt werden. Dass dem Westgerm.

die Formen mit a- Umlaut des u zu d fehlen, wahrend sie im Nordgerm. noch immer bestehen, erklart sich hinreichend aus dem Zerfall der alten u- Flexion im Westgerm. (namentlich aus dem Verlust der alten Gen.- Dativformen 23 auf-d), insofern es damit nahe lag, den Vokal der Nominativform durchzu- fiihren. Man darf also annehmen, dass schon in der gemeinsam nord.- und westgerm. Epoche die Formen der urspriinglichen u- Flexion mit a- Umlaut (z. B. *sono, *frethd Gen.-Dat. sg.) an die iibrigen Kasus ohne a- Umlaut angeglichen waren, woraus spater in den einzelnen Sprachen zuweilen auch Doppel- formen entstanden sind. Ebenso werden z. B. im Ahd. die alten Formen mit i- Umlaut in der schwachen Deklination (z. B. nemin, henin, hirzin Gen.-Dat. sg.) im Laufe der Zeit durch die (e) (e) (e) Formen ohne i- Umlaut (namin, hanin, herzin) ersetzt; der Unterschied ist nur, dass die Ausmerzung des Gen. sg.

  • fredd in viel friihere Zeit fallt. Bei *sond aber liegt die Sache

eigenartig, insofern im Angs.-Altfries.-Alts. der Nasal die Erhaltung des & begiinstigte (wie z. B. in gumo); nur im Ahd. wiirde man *sond erwarten. In der obigen Untersuchung habe ich den Vokalismus der Subst. unter dem Gesichtspunkte ahnlicher Kategorien betrach- tet, wie man sie bei den Ablautsreihen unterscheidet. Aus dieser Betrachtung ergibt sich deutlich, dass die Entwickelung im Subst. unabhangig vom Verbum vor sich gegangen ist, wenn auch auf beiden Gebieten sich hier und da eine parallele Entwickelung zeigt. Die Entwickelung ist ja in beiden Fallen parallel, insofern bei Vokalen, die einander ahnlich sind, die Minoritat der Ablautsformen immer Gefahr lauft, der Majori- tat zu unterliegen. Die Sache wird da besonders auffallig, M Der Gen. fridti aber ist im altesten Ahd. (Ben. regel, Alem. Hymnen,

Isidor) noch erhalten; vgl. Graff III, 790.