Page:Kritik der Evangelien und Geschichte ihres Ursprungs, Erster Band–Claremont.djvu/311

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294 Buch 11. Die Geburt und Kindheit Jeſu.

Geschichte selbst bekannt. Es hat gethan, was es als Kind thun konnte, und die Familie als einen Lebenskreis bezeichnet, der ihm fremd sey. Wer der Natur, der Wirklichkeit, der Geschichte fremd ist, steht natürlich auch zur Familie nicht in Beziehung. Seine Natur, seine Geschichte, seine Familie sind im Himmel.

3.

Der Urſprung der evangeliſchen Vorgeſchichte des Lukas.

Wenn nun die Frage entſteht, wer die allgemeinen An- ſc<auungen und Erlebniſſe der Gemeinde, die der Vorgeſchichte des Lukasevangeliums zu Grunde liegen, zu dieſer Geſchichte des Meſſiaskindes verarbeitet hat, ob der Verfaſſer des Lukas- evangeliums allein das Einzelne geſchaffen und in dem Zuſam- menhange gebildet habe, in dem es uns vorliegt, oder ob An- dere bereits vor ihm gearbeitet haben und er nur die lezte Hand angelegt habe, ſo bieten uns zur Löſung dieſer Frage die Widerſprüche, in welche ſich die <ronologiſchen Angaben dieſes erſten Theils des Evangeliums verlaufen, eine wirkſame Hand- habe dar.

Im Eingang der Vorgeſchichte wird die Geburt des Täu- fers (C. 1, 5) in die Zeit des Herodes verlegt, die Schakung, der Judäa unter der Verwaltung des Quirinius unterworfen wurde, führt den Joſeph und die ſ<wangere Maria nac< Beth- lehem CC. 2, 4), wenn endlich das Auftreten des Täufers


in history itself. He did what he could do as a child and called the family a circle of life that was foreign to him. He who is a stranger to nature, to reality, to history, is naturally not related to the family either. His nature, his history, his family are in heaven.