Page:Kritik der Evangelien und Geschichte ihres Ursprungs, Erster Band–Claremont.djvu/16

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passiven Auflösung, der das gesammte Alterthum anheimgesallen ist — warum soll der Verfa ll nicht öfter noch zu Augen blicken führen, in denen wiederum ganze Theile des alten Ge bäudes krachend Zusammenstürzen? Es wird geschehen, aber der Verfall, auch der krachende Zusammensturz wird nie ein Sieg und die verfallende Culturw elt des Westens, der es vor ihrer Selbsterkenntniß graut, wird doch die Beute des Herrn werden, der erst das große Terrain schaffen wird , auf dem es sich zu kämpfen verlohnt und die Forschung als Siegerin über das Alterthum sich bewähren wird. Diese Auflösung der alten Welt und den Aufgang des Christenthums wird das vorliegende Werk schildern. Um den wirklich geschichtlichen Grund und Boden zu gewinnen, werden wir zuvor das Detail der heiligen Geschichte untersuchen und das schriftstellerische Verhältniß der Evangelien sowohl zueinander als zu den gleichzeitigen und vorangehenden Erzeugnissen des christlichen Bewußtseyns den Ursprung der evangelischen Anschauung überhaupt deuten lassen*). Das spätere Machwerk wird zum Ursprünglichen führen: — den Anfang macht daher das späteste, das vierte Evangelium.

  • ) werde ich namentlich meinen frühern Arbeiten auf diesem Gebiete die Widerlegung angedeihen lassen, die Andere ohne Erfolg versucht haben — aber zugleich die durchgreifende Widerlegung, die ihrem blei benden Gehalt die Vollendung gibt, die er verdient und soweit ich sie ihm jetzt zu geben im Stande bin.

The dissolution of the Christian world will take its course, but we will orient ourselves in it and assert ourselves in the midst of the general decay by getting to know its model, the dissolution of the Oriental and Classical antiquity, and Christianity itself as this dissolution.

The present work will describe this dissolution of the ancient world and the rise of Christianity. In order to gain the real historical ground, we will first examine the detail of the sacred history and let the scriptural relationship of the Gospels both to each other and to the contemporaneous and preceding products of Christian consciousness interpret the origin of the evangelical view in general.[1]

The later work will lead to the original: therefore, the latest, the fourth Gospel, makes the beginning.


  1. I will especially give my earlier works in this field the refutation that others have tried without success – but at the same time the thorough refutation that gives their lasting content the completion it deserves and as far as I am now able to give it.